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Satzwerk: Verlag, Göttingen Eva Willms: Wo ist dein Platz, Jonny Becker Eigentlich könnte Jonny glücklich sein, als er zum Leiter des Kinderheims gerufen wird, in dem er als Waisenkind lebt: Man hat seine Großeltern ausfindig gemacht, und zu denen soll er ziehen. Aber Jonny hat einen Freund, und er hat ein Versprechen gegeben: Er will bei Tim bleiben und eines Tages mit ihm nach Kanada gehen. Und Versprechen muss man halten. Auch wenn es einem schwer gemacht wird. Die Großeltern sind nett zu Jonny, zu allem Überfluss leben sie in einem idyllischen Haus auf dem Land, mit Tieren und Nachbarskindern und einem großen Garten. Doch Jonny widersteht erfolgreich und setzt sein Rückkehr ins Kinderheim durch. Dort erwartet ihn ein Schock: Tim ist fort. Jonny fühlt sich verraten und dreht durch. "...eine Erzählerin, die ihren scharfen Blick für Stimmungen und Seelenlagen in kindgerechte Sprache umzusetzen versteht - ganz ohne theoretischen Ballast, in einfacher klarer Sprache, warmherzig ohne sentimental zu werden" (Gött. Tageblatt).
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Eva Willms: Wo ist dein Platz, Jonny Becker

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Eva Willms: Wo ist dein Platz, Jonny Becker

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Eigentlich könnte Jonny glücklich sein, als er zum Leiter des Kinderheims gerufen wird, in dem er als Waisenkind lebt: Man hat seine Großeltern ausfindig gemacht, und zu denen soll er ziehen. Aber Jonny hat einen Freund, und er hat ein Versprechen gegeben: Er will bei Tim bleiben und eines Tages mit ihm nach Kanada gehen.
Und Versprechen muss man halten. Auch wenn es einem schwer gemacht wird. Die Großeltern sind nett zu Jonny, zu allem Überfluss leben sie in einem idyllischen Haus auf dem Land, mit Tieren und Nachbarskindern und einem großen Garten. Doch Jonny widersteht erfolgreich und setzt sein Rückkehr ins Kinderheim durch. Dort erwartet ihn ein Schock: Tim ist fort. Jonny fühlt sich verraten und dreht durch.

"...eine Erzählerin, die ihren scharfen Blick für Stimmungen und Seelenlagen in kindgerechte Sprache umzusetzen versteht - ganz ohne theoretischen Ballast, in einfacher klarer Sprache, warmherzig ohne sentimental zu werden" (Gött. Tageblatt).
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Leseprobe: "Jonny, was soll das Theater? Warum willst du nicht mit uns essen?" "Ich will hier nicht bleiben", sagte Jonny fest, " ich will zurück." Der Großvater ließ Jonnys Schulter los. "Was ist so schrecklich hier, hier, wo du hingehörst als unser einziger Enkel? Wir sind doch deine nächsten Verwandten." "Ich brauche keine Verwandten", sagte Jonny bockig. "Ich will auch nicht hier sein. Ich habe..." Hier hielt er inne. Lieber nicht von Tim reden. Sonst dachte der Großvater womöglich auch so etwas Dummes wie Herr Breuer, so etwas wie 'Freunde gibt es überall' oder so und nahm ihn nicht ernst. Er wollte nicht irgendwelche Freunde, er wollte Tim. Und so ergänzte er seinen Satz ein bisschen mühsam: "Ich habe es da gut gehabt." "Und alles, was du hier hast, ist schlecht?" fragte der Großvater, "schlechter als im Heim? Ich kann gar nicht glauben, dass das dein Ernst ist. Du verschweigst doch etwas. Warum willst du unbedingt wieder zurück ins Heim?" "Spitz, pass auf!" warnte Jonny sich selbst. "Der Schlaumeier versucht, sich an die Wahrheit ranzupirschen. Will dich zum Reden bringen, um es dir dann besser ausreden zu können. Ha!" Und so sagte er einfach gar nichts mehr. Eisern überstand er die Fragen, warum er so wenig Vertrauen habe, was ihn denn hier störe und ob man nicht über alles reden könne und man meine es doch gut mit ihm. Schließlich schwieg auch der Großvater. In diese bedrückte Stille hinein knurrte Jonnys Magen laut und vernehmlich. Jonny fuhr zusammen und knickte schnell ein bisschen ein, um dieses verräterische Knurren zu unterdrücken. Aber das war vergeblich. Sein Magen knurrte wieder. Diesmal war es schon fast ein Röhren. Der Großvater stieß ein kleines zorniges Lachen aus: "Siehst du, dein Magen weiß, was für dich gut ist." Seine Stimme klang traurig und ein bisschen bitter. "Ich habe dich auf dem Schulfest beobachten können. Ich weiß, dass du ein tüchtiger und gescheiter Bursche bist. Und deshalb glaube ich auch, dass du gute Gründe hast für das, was du tust. Du bist nicht verstört, du bist nicht verwirrt, du bist nur dickköpfig. Du hast dir in den Kopf gesetzt, hier nicht bleiben zu wollen, der Himmel mag wissen, warum und das versuchst du jetzt durchzusetzen. Aber das kannst du nicht. Du gehörst hierher. Wir meinen das, die Behörden meinen das, alle die dich und uns kennen, meinen das. Nur du, du willst das nicht einsehen. Und da inszenierst du jetzt diesen dummen Streik. Weißt du, wenn es nur nach mir ginge, dann könntest du dich hier erst einmal dumm und dämlich hungern. Aber da macht die Großmutter nicht mit. Wir hatten eine Auseinandersetzung deinetwegen, die erste seit vielen Jahren, Sie findet es nicht fair, dich hungern zu lassen. Sie hofft zwar auch, dass du mit der Zeit zur Vernunft kommst, aber was du nicht freiwillig tun willst, sollst du nicht deshalb tun, weil dich der Hunger mürbe macht. Schließlich haben wir einen Kompromiss geschlossen. Du kannst hier oben bleiben und auch hier essen und dir alles in Ruhe überlegen. Oder willst du tatsächlich überhaupt nichts mehr essen?" "Wenn es anders nicht geht", murmelte Jonny. Wieder fasste ihn der Großvater an der Schulter, aber dieses Mal ganz liebevoll. "Das wäre Erpressung, Jonny, das weißt du, nicht wahr?" Jonny gab keine Antwort. "Aber was rede ich vom Hungerstreik", setzte der Großvater nach, "auch wenn du auf dem Zimmer hocken bleibst und unsere Gesellschaft ablehnst, setzt du uns schon unter Druck. Das ist nicht schön, Jonny." Jonny wusste das. Er wusste es genau. Aber was blieb ihm anderes übrig? Hatte man ihn nicht auch unter Druck gesetzt? Er hatte nicht ins Heim gewollt. Sie hatten ihn hingebracht. Er hatte nicht weggewollt. Sie hatten ihn abgeholt. Wie sollte er sich denn wehren? Sicher waren seine Mittel nicht schön, aber hatte er andere?
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